Party: KREISKY
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„Blick auf die Alpen”
Es darf als bekannt vorausgesetzt werden, dass Kreisky eine fantastische, eine erregende Liveband sind. Kreisky-Konzerte sind Messen aus Lärm, Lautstärke und Entertainment, aus Giftigkeit und Herzensbildung, aus Drama und Scheiß-drauf, die noch jeden umgehauen haben. Vor ziemlich genau zehn Jahren spielte die Band im Wiener rhiz ihr erstes Konzert. Vier Studioalben und unzählige Konzerte später ist sie immer noch eine singuläre Erscheinung. Und wahrscheinlich eine der stilprägendsten deutschsprachigen Bands des letzten Jahrzehnts. Eine der lässigsten sowieso. Ohne Umschweife: Mit ihrem vierten Album Blick auf die Alpen haben Kreisky ihre stärkste, ihre musikalischste, ihre einfallsreichste Platte gemacht. Ein gleißendes Wunderding, das sich bei jedem Mal hören anders gibt. Schlank, klirrend und energetisch. Aber auch drall, smart, fast zärtlich. Und wir reden hier immerhin von einer Band, deren Alben Meine Schuld, meine Schuld, meine große Schuld (2009) und Trouble (2011) zahlreiche Jahres- und sogar Jahrzehnte-Bestenlisten geziert haben. Hatte man die ersten drei Alben der Wiener eher notdürftig unter Post-Punk eingeordnet oder schlicht als „begeisternd klare Rockmusik“ (FAZ) bezeichnet, geht die Eindeutigkeit mit Blick auf die Alpen endgültig flöten. Die Band spricht selbstbewusst von „unserer Vorstellung von Popmusik”, einem „gelungenen Coup“; und dann doch wieder von einem „lässigen Lärmbrocken”. Thematisch findet man einen scharfen Blick auf, nun ja, die Alpen und ihre Bewohner, manchmal durchaus hasserfüllt, aber ohne Zynismus. Denn: „Alpen gibt es überall“, so Sänger Franz Adrian Wenzl kryptisch. Mit Geografie braucht man ihm nicht kommen. Die Figuren von denen er auf Blick auf die Alpen singt, sind in ihren Rollen festgefahren. Sie sind gegen etwas, weil jemand anders dafür ist. Und auch wenn das Album betont unversöhnlich endet: „Die Erde ist ein Todesstern, und wer auf ihr lebt muss sterben.“ Dazu Meuchelmördergitarren. Nur: Ist das denn nicht ebenfalls die Wahrheit? www.kreisky.net
Die Band: Franz Adrian Wenzl – Stimme, Orgel; Martin Max Offenhuber – Gitarre, Stimme; Gregor Tischberger – Bass, Gitarre, Stimme; Klaus Mitter – Schlagzeug
Eintritt: 20,-